Nach vielen langen Diskussionsrunden und Nutzeranfragen musste ich als Entwickler des Antispam-Plugins aktiv werden und die Seite mit Optionen überarbeiten. Warum?
Seit Jahren wird der Funktionsumfang der WordPress-Erweiterung ausgebaut. Auch das Layout der Einstellungen gehört dazu und wird aus Gründen der Usability periodisch umgestaltet. Die aktuelle Fassung der Optionsseite beinhaltet drei umschaltbare Tabs, die in sich gruppierte Einstellungen verbergen.
Die Herausforderung. Scheinbar war vielen Nutzern die Systematik und die Verfügbarkeit der Tab-Bereiche im oberen Teil der Seite nicht wirklich bewusst, so dass die Mehrzahl der Optionen niemals entdeckt, geschweige von aktiviert wurde. Das spiegelte sich wiederum an der Qualität der Spam-Erkennung. Und das brachte mir eine Vielzahl an Support-Anfragen. Weniger habe ich Lust auf undankbare E-Mails, vielmehr würde ich innovative Dinge entwickeln und integrieren.
Also ran an den Pinsel und die Optionsseite auf Grund auf neu gestalten. Verständlich und übersichtlich soll sie werden. Und mit der Gewichtung auf die Einfachheit – nicht so Grafik-lastig wie das Jetpack Plugin es anstellt. Ebenfalls wichtig: Alle Optionsmöglichkeiten befinden sich auf einer Seite – ohne etwas umzuschalten. Alles auf einen Blick.
So etwas als Ziel zu haben ist vielleicht bei Plugins mit wenigen Einstellungen trivial umzusetzen. Antispam Bee glänzt mit über 20 Optionskombinationen, die verständlich und zugleich platzsparend auf einer Single-Seite untergebracht werden wollen. Eine Kunst für sich. Nach zahlreichen Abenden und mehreren Gestaltungsversuchen wurde die präferierte und von Testnutzern für optimal befundene Variante in HTML/CSS umgesetzt und mit WordPress verknüpft.
Simple. Responsive. Das Layout baut sich aus drei flexiblen Spalten zusammen, die sich je nach Fensterbreite nebeneinander anreihen. Die Zielsetzung war es, die komplette Breite des Fensters produktiv zu beanspruchen. Nutzer mit einer großzügigen Auflösung profitieren vom neuen Design also doppelt.
Mehrere Optionen weisen nach der Aktivierung weitere Eingabefelder auf. Diese klappen sich erst bei Bedarf auf, um im inaktiven Zustand nicht unnötig Platz zu verbrauchen.
Obwohl das Antispam Bee Plugin über eine Online-Dokumentation verfügt, kaum einer hat da reingeschaut. Diese Tatsache als Grundlage genommen, wurden alle Optionsbeschriftungen im Plugin komplett überarbeitet und in verständlicher, ausführlicher Form neu gesetzt. Entsprechend muss das Online-Handbuch jetzt an die neuen Bezeichnungen angepasst werden.
Ersatz für Project Honey Pot. Eine weitere Neuerung in der kommenden Version: Der Antispam-Filter Project Honet Pot fliegt aus dem Plugin raus. Der Grund: Für die Nutzung setzte der Dienst einen kostenlosen, aber registrierungspflichtigen API-Schlüssel voraus. Nach Dialogen mit Plugin-Nutzern hat sich herausgestellt, dass Menschen nicht bereit waren, sich dort zu registrieren. Auch dann nicht, wenn dadurch definitiv mehr Spam erkannt wird.
Also musste eine Alternative her, die genau so gut ist, jedoch keine Anmeldung voraussetzt. Ich wurde fündig: http://opm.tornevall.org ist die öffentliche Spammer-Datenbank, auf die sich Antispam Bee ab sofort bezieht. Wie auch bis dato werden dabei keine Blog-Daten gespeichert oder übertragen. Allein die lose IP-Adresse wird in gedrehter (!) Form zur Abfrage genutzt. Auf die Anfrage teilt der Dienst unkompliziert mit, ob die übergebene IP-Kennung woanders bereits zu Spam-Aktivitäten genutzt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Hexerei, keine versteckten Übergabeparameter. Dafür äußerst effektiv. Wer die Funktion dennoch für Datenschutz-bedenklich hält: Es ist eine ein- und ausschaltbare Funktion.
Für ein erstklassiges Antispam-Plugin. Eigentlich muss ich das alles gar nicht machen. Das kostenlose und werbefreie Plugin funktioniert wunderbar. Als Anwender muss man sich mit dem Tool auseinander setzen und die bereits erwähnte Doku konsultieren. Ich habe mir dennoch Zeit genommen, die Benutzerführung zu perfektionieren und die Leistung der Antispam-Lösung erneut zu steigern. Auch wurde Geld aus wpSEO Einnahmen in die Hand genommen, um eine Kleinigkeit umzusetzen, die für mehr Qualität im Plugin sorgt.
Das war’s vorerst von der Entwicklungsfront. Das Update ist für diese Woche geplant (sobald die Doku überarbeitet ist) und wird im WordPress-Administrationsbereich automatisch verteilt.