Konzeption von WordPress 3.5
Letzte Woche haben sich Entwickler hinter WordPress zu einem Meeting mit Schwerpunkt WordPress 3.5 versammelt und dabei über die Zukunft der kommenden Version diskutiert. Dabei sind viele spannende Todo-Punkte entstanden, Andrew Nacin wurde zudem zum leitenden Entwickler ernannt.
Was erwartet uns als WordPress-Blogger? Das Standard-Theme Twenty Twelve is back und gehört in WordPress 3.5 zum Lieferumfang. Der Link-Manager könnte dagegen aus dem Funktionsumfang rausfliegen. Der in WP 3.4 eingeführte Theme Customizer wird perfektioniert. Ebenfalls stehen Arbeiten am Media-Uploader, Setup-Assistenten und Willkommensschirm an. Auch Bildergalerien sind im Visier der Developer.
Die Admin Bar soll um eine Suchfunktion namens Spotlight erweitert werden, die den Nutzer mithilfe von Autovorschlägen schneller zum Ziel führen soll. Aktuell existiert die Funktion in Form eines los gelösten Plugins, das jetzt schon unter WordPress 3.4 ausprobiert werden kann.
WordPress 3.5 in finaler Fassung erscheint voraussichtlich am 5. Dezember 2012. Erste Beta kommt Ende September.
Server Monitoring: Serverstate Plugin
Viele der Leser kennen den Server Monitoring Dienst Serverstate (Partnerlink) bereits: Das Online-Tool überwacht die Erreichbarkeit von Webseiten. Geht die Seite eines Kunden offline, schlägt der Service Alarm. Die Prüfung der Zugänglichkeit findet in benutzerdefinierten Zeitabständen statt, dabei wird auch die Antwortzeit der Zielseite gemessen.
Die beiden Werte – also die Erreichbarkeit und die Reaktionszeit – holt meine neue Erweiterung, Serverstate Plugin getauft, aufs WordPress-Dashboard in Form einer interaktiven Statistik.
Sind die Zugangsdaten und die Sensor-ID (ID eines Überwachungsauftrags) im Plugin hinterlegt, erscheinen im Dashboard-Widget die aktuellen Serverstate Messwerte zum Projekt (Screenshot). Die Performance und die Erreichbarkeit eines Blogs können auf diese Weise direkt auf dem Admin-Dashboard überwacht werden. Vorteil: Auf eine Verschlechterung der Ladezeit kann prompter reagiert werden, da sich die Statistik stets „vor Augen“ befindet.
Das praktische Plugin ist kostenlos und setzt einen Serverstate Account voraus.
WordPress Fix It
Auf einen spannenden Service bin ich letzte Woche gestossen: WordPress Fix It. Der in den USA ansässige Dienstleister verspricht eine wahllose WordPress Reparatur für eine Pauschale von 39 USD. Doch das Versprechen geht noch weiter und so wird eine maximale Bearbeitungszeit von 4 Stunden angepriesen. Ist der beauftragte Job bis dahin nicht erledigt, erstatten die Macher hinter WordPress Fix It das gezahlte Geld zurück.
Die Vorgehensweise klingt simpel:
1. Den Betrag via PayPal überweisen (also Vorauskasse).
2. Ticket anlegen (die komplette Kommunikation erfolgt über das Ticket).
3. Auf den Fix warten (oder Geld zurück, je nach Auftragsschwierigkeit).
Interessant zu wissen wäre die Anzahl der Teammitglieder, die eine Vielzahl an parallel laufenden Jobs annehmen kann. Fazit: Stimmt die Zuverlässigkeit des Anbieters, so ist die Problemlösung dieser Art ein gutes und durchaus preiswertes Schnäppchen.
Konkurrenz: Bei WP Questions kann der Preis der Frage eigenständig festgelegt werden. Die Kommunikation auf Stackexchange läuft dagegen absolut kostenlos. In beiden Fällen garantiert keiner eine brauchbare Lösung des Problems.
Link-Beliebtheit im WordPress-Blog
Nach dem Versenden eines Newsletters kann ich in den Statistiken der Versand-Software wunderbar erkennen, welche Links im Newsletter wie oft angeklickt wurden. Das erledigt nahezu jeder Newsletter-Dienstleister von Haus aus. Diese Werte erlauben dem Autor zu identifizieren, welche Themen angeklickt wurden und entsprechend tatsächlich gefragt sind.
Möchte man ausgehende Links im eigenen Blog tracken, so gibt es mindestens zwei Möglichkeiten:
1. Klicks auf Links werden von JavaScript überwacht. Die gesammelten Ergebnisse erscheinen in Google Analytics und können gefiltert ausgegeben werden. Kontra der Methode: Man ist auf einen externen Dienstleister angewiesen. Auch ist es umständlich zu Google Analytics zu wechseln, um „mal eben“ auf die Zahlen zu blicken.
2. Der andere Weg wäre die Daten direkt in WordPress aufzubewahren. Und genau das erledigt der Easy Links Monitor als Plugin. Die WordPress-Erweiterung überwacht Artikeltexte, erkennt dort ausgehende Verweise und legt diese im Bereich Links in WordPress an. Ab diesem Zeitpunkt protokolliert das Plugin jeden Klick und summiert das Klickverhalten als Statistikgrafik. Ein CSV-Export verfeinert den Funktionsumfang.
Eignet sich ideal auch für Marketing- und Affiliate-Zwecke. Das Plugin Easy Links Monitor ist eine Premium-Erweiterung und kosten $16.
Blog-Umzug richtig gemacht
Ein WordPress-Umzug von einem zum anderen Hoster ist eine heikle Angelegenheit. Kommt eine Domain-Änderung hinzu, so verdoppelt sich der Aufwand. Eine Anleitung auf Blogprojekt beschreibt die notwendigen Schritte: Angefangen mit der Prozess-Vorbereitung, über die Datenbanksicherung und Migration der Daten, bis zu SEO-relevanten Aspekten wie 301-Weiterleitungen und Canonical-Links.
Auch aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass ein Blog-Umzug möglichst vermieden sollte, da es zwangsweise zu Rankingverlusten führen wird. Alleine die Änderung der IP-Adresse des Servers würde Google zum „Nachdenken“ geben. Bei Inhalten unter neuer Domain benötigen Suchmaschinen ihre Zeit, um Zuweisungen und Weiterleitungen der Permalinks zu verarbeiten.
Artikel-Slug in voller Länge
Vladimir Simovic geht kurz auf das zweckmäßige WordPress-Plugin Unabridged Permalink Slug von Thomas Scholz ein: Die Erweiterung schreibt den Slug (aus dem Artikeltitel generierter Teil eines Permalinks) in voller Länge aus und eliminiert dabei die Auspunktung, die WordPress von Haus aus vornimmt, sobald die URL zur Überlänge tendiert.
An sich sind kurze Permalinks stets empfehlenswert, da Google nur die ersten Wörter nach der Domain als thematische Keywords betrachtet und sie ins Ranking der Blogseite einfliessen lässt. Um ein Slug straff und entsprechend SEO-stark zu halten, verfügt wpSEO über eine flexible Option der Permalink-Generierung aus Substantiven.
HiDPI-Teaser im Plugin-Verzeichnis
Matt Mullenweg und zahlreiche Nutzer mit hochauflösenden Displays wünschen sich schnellstmöglich eine an Retina-Bildschirme optimierte WordPress-Oberfläche. In diesem Segment ist das Techniker-Team hinter dem Blogsystem bereits dran und erarbeitet Lösungen, die höchstwahrscheinlich auf Schriften als Ersatz für grafische Symbolen setzen.
Auch die wordpress.org Website erhält Updates mit notwendigen CSS- und Bild-Optimierungen. Der Grundstein ist bereits gelegt: Jeder Plugin-Entwickler hat nun die Möglichkeit, für sein im offiziellen WordPress Plugin-Verzeichnis abgelegtes Plugin die Teaser-Grafik in zwei Varianten abzulegen.
Die Datei banner-772×250.png bedient die gewöhnlichen Bildschirme. Die Alternative banner-1544×500.png blendet sich auf Retina- und ähnlich großzügigen Auflösungen ein. Beide Bilder liegen im Ordner assets.
Die meisten meiner WordPress-Plugins haben die Optimierung erfahren.
WordPress als CMS verbergen
Ob aus Sicherheitsgründen oder aus Prinzip: Zahlreiche Blogger wollen jegliche Informationen zu WordPress als Blogsystem kaschieren. Von „außen“ darf keiner erkennen, dass Webseiten auf WordPress aufbauen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass WordPress an zig Ausgabestellen spezifische Informationen einfügt und eigene Formate nutzt.
Der Entwickler Ben Word versucht den zur Maskierung des Systems notwendigen Code zusammenzutragen. Die Handlungsweise beschränkt sich keinesfalls auf die paar Dinge im Blog-Header, die man an jeder Ecke zu lesen bekommt: Die verfügbaren Snippets schalten WordPress-interne Funktionen aus, verschieben Ordner, richten Weiterleitungen an, benennen Klassen und Links um. Ob sich das Vorhaben lohnt, muss jeder Blogger für sich beurteilen. Denn wirklich unkompliziert ist das Ganze nicht.
Wichtig zu bedenken ist auch der Sachverhalt, dass zahlreiche Plugins den Generator – in diesem Fall WordPress – in die Dateiausgabe mit einbinden. Ein Beispiel dafür ist das Plugin Google XML Sitemaps, welches WordPress in der erzeugten XML Sitemap nennt. Da nützen all die komplex durchgeführten „Bereinigungen“ nichts, wenn eins der Plugins sich verrät.
WordPress-Instanzen managen
In WordPress existiert – etwas versteckt – die Möglichkeit, mehrere Blogs unter einem Dach zu vereinen und von dort aus zu pflegen. Die Rede ist von der MU (Multisite)-Funktionalität. Dank dem Plugin WordPress MU Domain Mapping lassen sich gar externe Projekte, also nicht nur Subdomains einer Domain zum Verbund hinzufügen.
Doch viele Nutzer finden WordPress mit aktivierter MU-Option zu unflexibel, zu unbequem und weniger pflegeleicht. Auch Administratoren, die Hunderte an Blogs verwalten, setzen erfahrungsgemäß auf eine Software der Dritthersteller, die sich darauf spezialisiert. Als Kandidaten wären da zum Beispiel ManageWP und die kostenlosen Alternativen WP Remoteund InfiniteWP zu nennen.
Einen oberflächlichen Vergleich der Dienstleister liefern die beiden Reviews: WordPress Management Tools Faceoff und Managing multiple WordPress sites.
WP Backups auf Google Drive
Mittlerweile müsste die Message Lege jedezeit Backups an! bei jedem WordPress-Blogger angekommen sein. Spätestens vor System-Updates gehört die Datenbank und Inhalte aus dem Ordner wp-content gesichert.
In der Regel speichern Backup-Plugins ermittelte Blog-Daten auf einem FTP-Server, auf Amazon S3 oder in der Dropbox. Die WordPress-Erweiterung Google Drive for WordPress nutzt dagegen den erst vor Kurzem veröffentlichten Dienst Google Drive als Ablageort. Die Anleitung bei WPMU.org verdeutlicht, wie die nicht ganz triviale Inbetriebnahme des Addons über die Bühne geht: Mit der Installation angefangen, beschreibt der Autor den Autorisierungsprozess und endet schliesslich mit der Überprüfung der fertigen Sicherungskopien.
Übrigens hat das WPMU.org Team eine Übersicht als PDF an gängigsten Backup-Lösungen für WordPress samt Stärken und Schwächen zusammengetragen. Nützlich: Wer kann was zum Ausdrucken.